12. Die Sanierung von Obersee und Orankesee

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Die wohl bisher größte wirtschaftliche wie auch gestalterische Herausforderung der letzten Jahre war – neben Projekten wie den Wiederaufbau der Orankesee-Terrassen – die Sanierung und Renaturierung des Oranke- und Obersees. Realisiert wurde das Vorhaben vom Bezirksamt Lichtenberg in enger Zusammenarbeit mit den Berliner Wasserbetrieben und dem Fördervereins Obersee & Orankesee. Die Gesamtkosten beliefen sich auf mehr als 3 Millionen Euro. Geldgeber waren die Europäische Union und das Bezirksamt Lichtenberg.
Der Obersee ist ein künstlich geschaffener See. Er dient als Wasserspeicher bei zu hohen Niederschlägen. Dadurch wies der See in der Vergangenheit eine hohe Phosphorkonzentration auf. Das Wasser war grünlich-trüb, roch unangenehm. Es kam immer wieder zu einem starken Aufkommen an Blau-Algenblüten und zu Fischsterben.
Abhilfe schaffte der Bau einer modernen Seewasserfilteranlage. Die Filteranlage wurde errichtet als Bodenfilter mit Schilfbepflanzung. Deren innovatives Prinzip liegt in der direkten Behandlung und Reinigung des Seewassers. Das ungereinigte Seewasser wird in der östlichen Bucht des Obersees entnommen und über eine Druckrohrleitung zu den Filterbecken in der Oberseestraße gepumpt. Über zwei Auslaufstellen wird das Wasser auf die Filterbecken geleitet. Dort verteilt es sich auf deren Oberfläche und versickert vertikal durch eine 1m dicke Filterschicht, die mit Schilfpflanzen bewachsen ist. Nach einer Trocknungsphase von mehreren Tagen kehrt das gefilterte Seewasser über eine Leitung zurück zum Obersee.
Anders als der Obersee ist der Orankesee dagegen ein in der Eiszeit natürlich entstandenes Gewässer und ein beliebter See für Badegäste und Angler. Doch auch der ökologische Zustand des Orankesees war problematisch. Etwa siebzig Prozent der Uferflächen waren nicht ausreichend befestigt. Angelegt und gebaut wurde dann eine sandige Flachwasserzone. Flache, besonnte und damit warme Uferbereiche sind ein wichtiger Bestandsteil vieler natürlicher Seen und Teiche. Hier entwickeln sich Schilfgürtel und diese bieten Brutplätze für die Vögel. Zu den interessantesten Arten der Fauna im Orankesee gehört der auf der Roten Liste als „bedroht“ eingestufte Bitterling. Unter Berücksichtigung des Bitterlings als Zielart, wurden die im Rahmen der Seesanierung geplanten Maßnahmen auf die Lebensraumansprüche dieser Fischart ausgerichtet. Nach der Abflachung des Ufers wurden großzügige Bepflanzungen der gesamten Böschungen sowie der Flachwasserzone durchgeführt. So können sich die beiden Seen nun erholen und ihr ökologischer Zustand verbessern.

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