6. Wie Fisch und Muschel gemeinsam den See reinigen

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Bitterling und Teichmuschel
Der Orankesee ist heute einer der saubersten Badeseen Berlins. Eine Unterwasserpumpe versorgt den See regelmäßig aus 30 Metern Tiefe mit Frischwasser. Der See ist ein ausgewiesenes Angelgewässer, betreut durch den Deutschen Angelverband Berlin.
Interessant ist der Bestand an Bitterling und Teichmuschel. Der Bitterling ist ein kleiner, karpfenähnlicher Fisch. Er ist von silbergrauer Farbe und wird an den Seiten gezeichnet von opalisierenden Streifen. Die gemeine Teichmuschel erinnert an eine Miesmuschel und lebt vom Plankton, das sie aus dem Wasser filtert. Das sind etwa 1000 Liter pro Tag – also ununterbrochene Schwerstarbeit im eigentlich ruhigen See.
Und was haben die beiden miteinander zu tun?
Der Bitterling nutzt die Teichmuschel als „Kindergarten“. Das Bitterling-Männchen lockt zur Laichzeit ein legebereites Weibchen zu einer Muschel. Mit einer so genannten Legeröhre, die das Weibchen nur in dieser Zeit ausbildet, legt es seine Eier in die Mantelhöhle der Muschel, wo das Männchen dieselben befruchtet. Die Eier entwickeln sich ca. 3 – 4 Wochen. Dann verlassen sie ihren Gastgeber.
Ihre eigenen Eier bewahren die Teichmuscheln zunächst zwischen ihren Kiemen auf. Schlüpfen die Muschellarven, verlassen Sie den Kiemenraum und heften sich an die Flossen oder Kiemen bestimmter Fische. Dort bleiben sie, bis sie sich zu kleinen Muscheln entwickelt haben. Dann fallen sie zu Boden und beginnen ihr Wachstum.
Doch beide – Bitterling und Teichmuschel – sind heute selten. Der Bitterling gilt als stark gefährdet. Der Orankesee ist einer der wenigen Seen in Berlin, die beiden einen geeigneten Lebensraum bieten.
Die Teichmuschel wurde Anfang der 90er Jahre durch den Berliner Anglerverband ausgesetzt. Als sich zeigte, dass der Bestand wuchs, erhöhte man auch die Bestände des Bitterlings. Heute ist der Orankesee – dank seiner inzwischen gesicherten Qualität – für beide Arten – und für diese seltsame Zweckgemeinschaft der Brutpflege – ein Refugium.

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